KI & die Ära der Generalisten

Homo Universalis: KI und der Aufstieg der Generalisten. Spezialisten haben in den letzten Jahrzehnten unsere Welt in Wissenschaft und Wirtschaft maßgeblich geprägt bis hin zur KI.

Doch mit der Demokratisierung technologischer Tools, die nun auch Nicht-Programmierern und Personen außerhalb der Tech-Szene zugänglich sind, hat sich das Blatt gewendet. Die Zeit des modernen Homo Universalis, des Generalisten, hat begonnen.

Generalisten sind unverzichtbar geworden, um Brücken zwischen unterschiedlichen Disziplinen zu schlagen. Sie denken "out of the box" und stellen oft jene Fragen, die Spezialisten nicht in den Sinn kommen. Ihre Fähigkeit, aus verschiedenen Blickwinkeln auf neue, dynamische Situationen zu schauen, ohne durch eine "Arroganz des Wissens" eingeschränkt zu sein, ermöglicht es ihnen, das neue Zusammenhänge zu erkennen. Generalisten sind die kreativen Innovatoren unserer Zeit.

Dabei ist ein Generalist nicht einfach das Gegenteil eines Spezialisten. Sie sind neugierig, energiegeladen und in der Lage, sich sowohl breitgefächerte Themen anzueignen als auch sich tiefgehend in neue Materien einzuarbeiten. Sie besitzen ein umfangreiches und in Teilen tiefgehendes Wissen, das eben auch digitale Kompetenzen, einschließlich KI, effektive Kommunikation und Storytelling umfasst. Ihr breites Know-how erlaubt es ihnen, Analogien zu ziehen und schnell Neues zu lernen, was zu einer kontinuierlichen Erweiterung ihres Wissens führt. Ein sich selbst verstärkender Loop des kontinuierlichen Lernens.

Generalisten sind oft die besseren Problemlöser, da sie aus einem breiteren Spektrum an Know-how schöpfen können. Sie sind anpassungsfähig und in der Lage, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen schnell auf neue Situationen zu übertragen, was entscheidend ist, da sich die Anforderungen ständig verändern.

Und wer sich heute als Spezialist bezeichnet, tut ggf. gut daran, zum spezialisierten Generalisten zu werden und sich ein T- oder gar ein π-Shaped Skill-Set aufzubauen.

Und was bedeutet das für die Ausbildung an Schulen und Universitäten sowie für die Gestaltung von Arbeitsplätzen und Strukturen in Organisationen? Noch immer bilden wir in der Hauptsache Spezialisten aus und nach wie vor suchen Unternehmen Fachexperten.

Ich plädiere für eine stärkere Integration und Wertschätzung von Generalisten, gerade in Positionen mit viel Verantwortung. In der Zusammenarbeit mit Spezialisten, reagieren sie flexibel, schnell und kreativ auf die immer häufigeren Überraschungen in komplexen Märkten.

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